Übung 3.5

Strukturierte Programmierung nach IEC 61131

Für den unten skizzierten Rührkesselreaktor werden Zu- und Ablauf halbautomatisch gesteuert. Das heißt der Bediener aktiviert Pumpen und Ventile manuell über die Faceplates der Anzeige- und Bedienoberfläche, die Abschaltung erfolgt jedoch automatisch durch Verriegelung.

Dabei gelten folgende Regeln:

  • Wenn der Stand die Obergrenze LS2 erreicht, sind alle Zulaufventile zu schließen; erreicht der Füllstand die Untergrenze LS1, so sind alle Ablaufventile zu schließen.
  • Zu- und Ablaufventile sind gegenseitig zu verriegeln.
  • Eine Pumpe darf nie trocken laufen, aber auch nie gegen ein geschlossenes Ventil pumpen.
  • Fällt die Temperatur unter einen Grenzwert TS1 oder überschreitet sie den Grenzwert TS2, so sollen Kaltwasserzulauf (KW) bzw. Warmwasserzulauf (WW) gestoppt werden.
  • Steigt der Druck über den Grenzwert PS1, sollen alle Ventile und Pumpen ausgeschaltet werden.

Lösung:

  • Y1.LOCK = L2.SO V P1.SO V Y2.OUT V Y6.OUT
  • Y2.LOCK = L2.SO V P1.SO V Y1.OUT V Y6.OUT
  • Y3.LOCK = L1.SO V T2.SO V P1.SO V Y4.OUT
  • Y4.LOCK = L1.SO V T1.SO V P1.SO V Y3.OUT
  • Y5.LOCK = P1.SO
  • Y6.LOCK = L1.SO V P1.SO V Y1.OUT V Y2.OUT
  • N1.LOCK = L1.SO V P1.SO
  • N2.LOCK = P1.SO V Y1.OUT'
  • N3.LOCK = P1.SO V Y2.OUT'
  • N4.LOCK = P1.SO V Y5.OUT' V Y3.OUT' & Y4.OUT'
  • N5.LOCK = P1.SO V Y6.OUT'

Speicherprogrammierbare Steuerungen für die Fabrik- und Prozessautomation

4. Auflage erschienen im Hanser Verlag, 2015